James Joyce und die Philosophie. Eine philosophische Einführung in "Finnegans Wake"

Datum: 08.07.2007 (20:00:00–23:00:00)

Ort: (Diese Veranstaltung fand in privaten Räumen eines MoMo-Mitglieds statt.)

»[...] by the light of philophosy, (and may she never folsage us!) things will begin to clear up a bit one way or another within the next quarrel of an hour [...]« (Finnegans Wake, 119)

Mit dem Vortrag möchte ich (auch multimedial) in Finnegans Wake einführen und Gründe dafür liefern, wie das Buch gelesen werden sollte, und warum das Werk philosophisch relevant ist. Dabei werde ich einige philosophische Themen und Ansätze skizzieren, die Gegenstand des Buches sind und die die herausgehobene Stellung des Werkes ausmachen.

Martin Rodden: James Joyce

Ich konzentriere mich auf drei Fragen. Zunächst einmal, untersuche ich Joyces unmittelbare Auseinandersetzung mit der philosophischen Tradition und mit Philosophen und ihren Ideen. Im Vordergrund stehen Giambattista Vico (dessen zyklische Geschichtsphilosophie Joyce für die Form der grundlegenden Struktur von Finnegans Wake benutzt) und Giordano Bruno (dem Joyce die Prinzipien der Einheit aller Gegensätze und der Unendlichkeit des Universums schuldet.

Martin Rodden: Vico

Die zweite Frage bezieht sich auf die Art und Weise, in der Finnegans Wake wiederum zur Inspirationsquelle und zum Auseinandersetzungsmaterial für die zeitgenössische Philosophie wurde. Philosophen wie etwa Donald Davidson und Jacques Derrida haben Joyce und gerade Finnegans Wake geschätzt und philosophisch rezipiert.

Martin Rodden: Bruno

Die dritte Frage behandelt dann explizit, was ich als Joyces Sprachphilosophie beschreiben möchte. Joyce will zeigen, dass die Sprache (1) nicht ein öffentliches, sondern ein internes (d.h. vor allem körperliches) Phänomen ist; (2) dass wir es bei Sprache eher mit Expression als mit Kommunikation zu tun haben und dass (3) Missverständnisse und gescheiterte Kommunikationen zentral sind zum Verständnis sprachlicher Leistungen. Die Vielfältigkeit der Sprache, ihre Kreativität und der unbegrenzten Konnotations- und Bedeutungsspielraum ruht dabei auf einer grundsätzlichen Einheit: »the universal is contained in the particular«.

(Ein Vortrag von Martin Rodden.)

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