Petra Schmidt-Wiborg: Vernunftkritik in Hannah Arendts Vita activa

Datum: 13.08.2006

Ort: (Diese Veranstaltung fand in privaten Räumen eines MoMo-Mitglieds statt.)

Mein Vortrag entfaltet die These, dass Arendts Beschreibungen der modernen Gesellschaft in Vita activa als eine Kritik an lebensweltlichen Strukturen zu verstehen sind, die sich der menschlichen Vernunft in ihrer modernen Gestalt verdanken. Da Arendt diese lebensweltlichen Strukturen im Rückgriff auf den Begriff des Handelns kritisiert, sind ihre Analysen im Sinne einer Vernunftkritik zu lesen.

William Blake: Anataeus setting down Dante and Vergil

William Blake, Antaeus Setting Down Dante and Vergil (1824-1826)

Die systematisch wegweisende Frage in diesem Zusammenhang ist meiner Meinung nach, welchen Stellenwert der Begriff des Handelns einnimmt. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass mit ihm die Idee einer Rettung vor der Vernunft in Vollzugszusammenhänge öffentlichen Handelns und Kommunizierens verbunden ist, trete ich dafür ein, den Handlungsbegriff als Index für die vernünftig nicht einholbare freie Existenz der Person zu interpretieren.

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