Das MoMo-Veranstaltungsarchiv: Aktuelle und vergangene Veranstaltungen bei MoMo

MoMo hat bereits eine lange Geschichte. Die Einträge mit rotem Titel betreffen kommenden Veranstaltungen, darunter folgen die früheren Vorträge und Veranstaltungen:

Expertokratie und Populismus: Ein radikaldemokratischer Blick auf die Spaltungen unserer Gesellschaft (Dagmar Comtesse, Westfälische Wilhelms-Universität)

22.02.2021

20:00:00–22:30:00

Die radikale Demokratietheorie kombiniert ihre ‚Elitenkritik‘ mit der funktionalen Anforderung pluraler Diskurse und mit der normativen Forderung nach gleicher Freiheit. Radikaldemokratische Interventionen müssen folglich die Aufgabe der Elitenkritik im Namen der gleichen Freiheit und der Pluralität diskursiver Räume offensiv übernehmen – dazu gehört auch Kritik an der Pandemie-Politik.

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Die technische Herstellbarkeit der Wirklichkeit des Wirklichen. Überlegungen zu einer Philosophie der Immersion (Tom Poljanšek)

18.01.2021

20:00:00–22:30:00

Die Idee der Herstellung künstlicher Wirklichkeiten ist nicht neu. Philosophen war die Vorstellung der Möglichkeit solcher Szenarien, in denen Subjekten erfolgreich eine wirklich erscheinende Wirklichkeit vorgegaukelt wird, seit jeher suspekt. Dennoch ist die inzwischen deutlich näher gerückte Realisierung täuschendechter VR nicht ohne erkenntnistheoretische Pointe: Die Wirklichkeit des Wirklichen könnte ein technisch simulierbarer Effekt ein. Tom Poljanšek will in seinem Vortrag zeigen, dass Immersion auch und gerade in Bezug auf das Erleben nicht-virtueller (geteilter wie nicht-geteilter) Wirklichkeit eine zentrale Rolle spielt.

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Fortschritt und Regression (Rahel Jaeggi, Humboldt-Universität, Berlin)

23.11.2020

20:00:00–22:30:00

Wie sind sozialer Wandel und moralischer Fortschritt zu denken, wie kommen sie zustande, wie verhalten sich beide, der moralische Fortschritt und der soziale Wandel zueinander und wie lassen sie sich – als ein Wandel zum Besserenbewerten? Ziel der Überlegungen von Rahel Jaeggi ist es, erste Weichen für einen nicht-teleologischen, pragmatistisch-materialistischen und dabei pluralen (also: nicht mehr ethnozentrischen) Begriff des Fortschritts zu stellen. (Vortrag von Prof. Rahel Jaeggi, Berlin).

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Emanzipiert oder empört: Wie können wir auf politisch engagierte Kunst reagieren? (Astrid Mania, HFBK Hamburg)

21.09.2020

20:00:00–22:30:00

Eine Kunst, die politisch Stellung bezieht oder sogar die Grenze zum Aktivismus überschreitet, sieht sich vielfältiger Kritik ausgesetzt. Hierauf möchte der Vortrag mit einer Einrede antworten und Kunstwerke vorstellen, die politische und ethische Konfliktsituationen so zur Anschauung bringen, dass wir die Möglichkeit haben, oder sogar herausgefordert sind, eine eigene Position zu finden.

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Französische Philosophie in (post)kolonialer Kritik (Michaela Ott, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg)

13.07.2020

20:00:00–22:30:00

Die französische Philosophie des 20. Jahrhunderts hat wie keine andere zur Beachtung des „A/anderen“ aufgerufen und sich selbst an die Grenze des Denkbaren und eurozentrischer Artikulation zu treiben gesucht. Aber so radikal diese Ansätze bis heute erscheinen, so haben sie gerade aufgrund ihres Paradigmenwechsels Entscheidendes nicht wahrgenommen: die mit der Entkolonisierung sich mehrenden anderskulturellen Personen und ihr Wirken auf dem französischen Territorium, mithin die zunehmende politische Heterogenisierung Frankreichs selbst. (Vortrag von Michaela Ott)

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Rem Koolhaas und das Band des Bundes: Die freiwilligen Gefangenen der Demokratie (Sebastian Freiseis)

24.02.2020

20:00:00–22:30:00

In der Diskussion um die Repräsentationsarchitektur der Berliner Republik wird häufig der Anspruch erhoben, dass sie die politischen Ideale des Staates zu spiegeln habe. In seinem Vortrag wird Sebastian Freiseis einen Spaziergang zu den Abgründen unternehmen, die sich beiderseits des Bundeskanzleramts und des Paul-Löbe-Hauses auftun, um den Bedeutungsspielraum auszuloten, der jener dort gebauten Paradoxie innewohnt

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Die Welt als Wunder sehen. Wissenschaft als Verschleierung der Wirklichkeit (Ingrid Korner)

27.01.2020

20:00:00–22:30:00

Eine weit verbreitete Sichtweise des Verhältnisses von Religion und Wissenschaft in der Moderne und darüber hinaus war die sogenannte Säkularisierungsthese. Unter anderen Ludwig Wittgenstein und Martin Buber vertraten dagegen die Auffassung, dass Wissenschaft die Wirklichkeit gerade verschleiere. Ingrid Korner vergleich den Ansatz beider Autoren.

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Zum Theorieprogramm einer postfundamentalen Systemtheorie (Jan Tobias Fuhrmann)

02.12.2019

20:00:00–22:30:00

Niklas Luhmann gab sich radikal konstruktivistisch, indem er behauptete, dass jede Beobachtung eine Unterscheidung benutze, mit der die Welt nicht erreicht werden könne. Die Fundamente der Epistemologie der alteuropäischen Tradition schienenerschüttert durch diese Geste einer postfundamentalen Theoriebildung. Damit setzte er jedoch seinerseits eine fundamentale Unterscheidung voraus, die der Beobachter blind verwenden müsse. Eine postfundamentale Systemtheorie setzt an diesem Punkt an und geht davon aus, dass keine solche "Kerbe" einer blind zu benutzenden Unterscheidung vorliegt.

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Was ist Interpretation? (Carsten Schmieder)

21.10.2019

20:00:00–22:30:00

Meint das Wort auch das, was es sagt? Ist es erst einmal verschriftet, so ist das Mißverständnis zwangsläufig wie allgegenwärtig: Interpretation wäre die Lösung, jenes zu umgehen, doch unklar ist, was diese ist und wie sie funktioniert. Der Vortrag versucht eine historische Annäherung, die voranging auf literarische Texte zielt, wobei den Kern zwei lateinische Gedichte und ihre Interpretationen bilden: Horaz, c. 1,30 und Martial 6,24. (Vortrag von Carsten Schmieder mit anschließender Diskussion.)

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Überlegungen zu einer Kritik algorithmischer Rationalität (Dieter Mersch, Zürcher Hochschule der Künste)

23.09.2019

20:00:00–22:30:00

Dieter Mersch stellt den Prozess der Computerisierung und Digitalisierung in das zurück, wohin er gehört: in das moderne Projekt einer rückhaltlosen Mathematisierung nicht nur sämtlicher Lebensbereiche, sondern vor allem des Denkens, Wissens, Urteilens und Handelns. Er versucht das zu entschälen, was im Gegensatz zur Hypothese der Berechenbarkeit das „Unrechenbare“ genannt werden kann, das sich den Regimen der Zahl vollständig verweigert. Die These ist, dass ein solches anderes Denken bevorzugt der Ästhetik entspringt.

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